[Lebensmitteltechnik] High Performance Cutting

Feinstzerkleinerung

Auf der diesjährigen Inter-Meat in Düsseldorf stellte H&S, Wagenfeld, Maschinen zur Feinstzerkleinerung vor. Unter dem Motto „High Performance Cutting“ wurden Lösungen präsentiert, bei denen durch die Präzision der verwendeten Werkzeuge das Produkt nicht gequetscht wird. Daraus ergibt sich der technologische Vorteil, dass die Temperaturentwicklung beim Schneiden äußerst gering und die Gleichmäßigkeit im Schnitt besonders hoch ist. H&S ist als Tochterunternehmen der ebenfalls im niedersächsischen Wagenfeld ansässigen Hempe Zerspantechnik GmbH auf Anwendungen in der Lebensmittelindustrie spezialisiert. Die patentierten Schneidsysteme werden seit 2007 erfolgreich gefertigt und vertrieben. Neuerdings gibt es im Programm auch eigene passende Maschinen dazu. Dieser Bereich soll nun sukzessive ausgebaut werden.

Die Neuentwicklungen sind seit wenigen Monaten auf dem Markt und in verschiedenen Bereichen der Lebensmittelherstellung einsetzbar. Sie eignen sich vornehmlich für die Feinstzerkleinerung und für Emulgiervorgänge. Durch Optionen in der Anordnung der Schneidsysteme und deren Kombinationsmöglichkeiten sind mehr als 100 Variationen möglich. Vor allem bei Produkten mit langen Fasern lässt sich durch das Querschneiden ein höherer Feinheitsgrad erreichen als bei herkömmlichen Zerkleinerungsmethoden. In der Verarbeitung von Früchten, Fisch und Fleisch entstehen somit neue Produktmöglichkeiten. Je nach gewünschter Leistung werden die Maschinen in verschiedenen Baugrößen der Typenreihe FZK-HPC von 9 bis 17 kW angeboten. Eine weitere wichtige Eigenschaft ist die stufenlos einstellbare Drehzahl von 500 bis 4.500 U/min kombiniert mit den veränderlichen Schneidsystemen. Das horizontale Einbaumodul FZK-HPC-SO-R-H-EM hat eine Einlasshöhe von 30 cm, sodass auch Produktrohre, die über dem Boden liegen, integriert werden können. Außerdem gibt es das Modul FZK-HPC-SO-R-V-EM in vertikaler Anordnung. Je nach Produkt sind Leistungen von 500 bis 3.000 kg/h erreichbar. Die Inline-Module emulgieren oder zerkleinern viskose und flüssige Produkte im Mikrometerbereich. Sie können als eigenständige Lösungen konzipiert oder als Ergänzung in bestehende Prozessanlagen integriert werden. Die speziellen Förderscheiben machen eine zusätzliche Pumpe überflüssig, denn das Produkt kann darüber direkt zu den nachfolgenden Pro essen transportiert werden. Im Display lassen sich auf Wunsch die verschiedensten Parameter einstellen und abspeichern, sodass das gewünschte Programm für jedes Produkt individuell einstellbar ist. Weiterhin können die Leistungsaufnahme, der Zustand der Maschine sowie deren Laufzeiten abgefragt werden. Die Anwendungsbereiche sind vielfältig:

  • Fleischwaren (Brät, Leberkäse, Brühwurst, Kochwurst, feinste Leberwurst)
  • Emulsionen (pflanzlicher Brotaufstrich, Tofuprodukte, Kaltsaucen, Marinaden)
  • Surimi, Fischpasten, • TK-Obst, Früchte, Gemüse (Stücke bis auf 20 um)
  • Nüsse, Mandeln, Sesam, Gewürze
  • Vegane Milchprodukte (Soja, Hafer, Reismilch)
  • Süßwaren (Marzipan, Schokoladenrework)
  • Tiernahrung
  • Restbrotzerkleinerung
  • Laborapplikationen

Die Dichtungen wie auch das Gehäuse sind den neuesten hygienischen Erkenntnissen angepasst. Das Inline-Reinigen und Sterilisieren mit Laugen, Säuren, Dampf und das Trocknen mit Stickstoff sind in der Praxis üblich und als Option für die Maschinen keine Herausforderung. Toträume sind nicht vorhanden, sodass Restflüssigkeiten bei der Reinigung von selbst abfließen können.

Quelle: Lebensmitteltechnik 10/2010, Seite 38